Im Rahmen der 18. Wachtberger Kulturwochen öffnete der Bildergarten von Monika Clever nun schon zum 17. Mal seine grünen Pforten. Wieder war in dem üppigen (verwunschenen) Baumgarten ein Parcours entstanden, dem sich die Besucher an vielen Stellen zuwenden konnten.
Der als Aufforderung formulierte Ausstellungstitel „Wenden bitte“ war wörtlich zu nehmen: Spielen Sie mit, bringen Sie sich ein und erschließen Sie sich die unterschiedlichen Installationen gerne durch aktives Tun.
So kompliziert sich der Ansatz anhören mag, so leicht und spielerisch war die Umsetzung:
Drehen und wenden Sie, was Sie vorfinden. Spielen Sie mit Ideen und Gedanken. Es werden nicht nur Seiten umgewendet, sondern auch Worte (Stichwort Palindrome) und Sätze. Sie können Kleidung und Objekte wenden, tauschen Sie sich über schon Verwendetes aus und vielleicht sogar über Wendepunkte in Ihrem Leben. Wenden Sie sich den kleinen Bronzefiguren und den Keramiken zu, oder erleben Sie, wie man mit wenigen Handgriffen eine „Zeitenwende“ einleiten kann. Betrachten Sie Fotos zum Thema und wenden Sie ggf sogar Meinungen und Ansichten, wenn Sie sich den anderen Besuchern zuwenden.
Natürlich ganz ohne dabei zum Wendehals zu werden. Kommunikation über das Gesehene war wieder einmal erwünscht und wurde erreicht, wenn man sich nicht abwandte. "Erst durch die Beteiligung der Besucher mit den Installationen entsteht die Kunst“, so Clevers Credo in all ihren Gartenausstellungen.
Danach konnte man sich noch den Exponaten von Herrn Werner Siebigteroth zuwenden. Der Holzkünstler bereicherte in diesem Jahr nun schon zum fünften Mal Clevers Bildergarten. Wieder präsentierte er eine Fülle von Drechselarbeiten aus heimischen Hölzern. Er hatte diese gedreht und gewendet, und es waren Vasen, Schalen und große Holzkugeln in ungewöhnlichen Techniken entstanden. Des Weiteren zeigte er seine Stimmungsvögel in unterschiedlichen Größen, die durch einfache Wendung des Kopfes Emotionen andeuten können.
Bevor Sie nun den Garten endgültig verlassen, vergessen Sie nicht, sich noch eine kleine Münze, eine Wendemarke, von einem Baum zu pflücken. Einer alten Tradition folgend, ein Geschenk der Gastgeberin.