Marvin Wachendorf war 5 Jahre alt, als im Jahr 2000 der gemeinnützige Verein „Zur Wiedererrichtung der Kapelle in Klein Villip“ gegründet wurde. Dementsprechend hat er deren Bau aus nächster Nähe miterlebt und mitunter sogar selbst Hand angelegt. Verständlich also, dass er eine besondere Beziehung zu dem schmucken Bauwerk hat und dort den Bund fürs Leben schließen wollte.
Die Geschichte um die Klein Villiper Marienkapelle reicht bis ins Jahr 1823 zurück. Am 21. Juni jenes Jahres wurden im ursprünglichen Gebäude die letzten Arbeiten erledigt, wie eine Tagebuchnotiz des damaligen Schreiners dokumentiert. 1973 musste die Kapelle wegen Baufälligkeit leider abgerissen werden, hat aber eine Lücke hinterlassen, da sie von den Bewohnern des kleinen Weilers immer wieder erwähnt wurde. Bis das Klein Villiper Ehepaar Maria und Hans Böhm die Initiative ergriff und den oben erwähnten Verein gründete.
Ganz ohne öffentliche Mittel wurde dann mit liebevoller Handwerkskunst eine edle Kopie des alten Kapellchens errichtet, ein Denkmal ländlicher barocker Baukunst, das sich großer Beliebtheit erfreut. Für sein Engagement hat das Ehepaar Böhm bereits die Jubiläumsehrenamtskarte erhalten, doch dass es darum nicht geht, konnte man Hans Böhm bei der Hochzeit von Marvin und seiner Braut Alina ansehen. Er ist ein bisschen stolz und voller Freude, dass die Marienkapelle auch jungen Leuten heute so viel bedeutet. Wer das hübsche Bauwerk noch nicht kennt, kann die Gelegenheit nutzen, wenn wie jedes Jahr am 22. August das Patronatsfest gefeiert wird.