Mitteilung aus dem Rathaus

Es lebe der "Wir Wachtberger"

Wachtberg-Berkum (ar) – Es zählt eindeutig zu den stark gefährdeten Arten: Das gedruckte kommunale Mitteilungsblatt ist vom Aussterben bedroht. Die Gründe liegen auf der Hand: So ziemlich jede Kommune ist zum Sparen angehalten, und angesichts der heutigen kostengünstigen Kommunikationsmöglichkeiten, die das Internet bietet, wirkt es auf den ersten Blick ziemlich überholt, mit einer gedruckten Zeitung um die Ecke zu kommen. Auch die Gemeinde Wachtberg ist längst im modernen Zeitalter angekommen. Denn neben der im letzten Jahr neu gestalteten Homepage einschließlich digitalem Serviceportal werden die Bürgerinnen und Bürger inzwischen auch über Facebook und Instagram mit aktuellen Informationen versorgt. Ist damit also der Zeitpunkt gekommen, das Ende des „Wir Wachtberger“ einzuläuten? Zumindest das der gedruckten Ausgabe, denn es ist ja nichts Neues, dass sich jeder, der dies möchte, die Gesamtausgabe des Blattes über die Homepage der Gemeinde herunterladen kann. Zumal es ein offenes Geheimnis ist, dass es in den letzten Monaten in einigen Orten zu gravierenden Zustellungsproblemen gekommen ist.

Doch mitnichten: Entgegen dem allgemeinen Trend hat sich die Wachtberger Verwaltung nun entschlossen, dem gedruckten Mitteilungsblatt zu einem Revival zu verhelfen und die Zustellung der Post anzuvertrauen. Ja, das ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, die sich aber, auf alle belieferten Haushalte umgelegt, auf einen jährlichen Betrag belaufen, der unter dem Preis einer einzigen Eiskugel liegt. Die Gründe: Erstens ist der „Wir Wachtberger“ äußerst begehrt, zumindest wenn er nicht zugestellt wird, denn dann laufen im Rathaus die Telefone heiß. Und zweitens darf man nicht vergessen, dass das Blatt auch den Vereinen, den Schulen und den Kitas eine kostenlose Möglichkeit bietet, ihre Aktivitäten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

„Die Verwaltung möchte jede Bürgerin und jeden Bürger erreichen und rundum informieren“, sagt Wachtbergs Beigeordneter Swen Christian. „Wir haben uns entschieden, in den sozialen Medien aktiv zu werden, um vor allem über Instagram auch jüngere Leute anzusprechen, und die Reaktionen sind durchweg positiv. Aber es soll niemand auf der Strecke bleiben. Der ‚Wir Wachtberger‘ ist ein lieb gewordenes Medium, das das positive Angebot und die Vielseitigkeit der Gemeinde unterstreicht. Ich bin froh, dass die zuverlässige Zustellung dank des Einsatzes der Pressesprecherin der Gemeinde, Anja Rüdiger, nun gesichert ist.“

Und nicht zu vergessen: Digital Detox ist Trend. Man besinnt sich gern ab und zu zurück auf Gespräche von Angesicht zu Angesicht, auf die Natur, auf DIY – und auf das gedruckte Wort. Also machen Sie es sich gemütlich und genießen Sie die Lektüre.