Mitteilung aus dem Rathaus

„Gewalt kommt uns nicht in die Tüte!“

Leider nutzen nur wenige der Betroffenen Beratungs- und Unterstützungsangebote, und dem will der Rhein-Sieg-Kreis entgegenwirken, indem genau diese Angebote in die Häuser der Menschen gebracht werden. Wie macht man das am besten? Zum Beispiel gleich morgens beim Frühstück.

200.000 orangefarbene Brötchentüten mit der Aufschrift „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte!“ wurden am 25. November im Rhein-Sieg-Kreis ausgegeben. 11 Telefonnummern wichtiger Anlaufstellen, zum Beispiel des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ (in 18 Sprachen), der regionalen Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen sowie der Beratungsstelle für Männer und Jungen und des Hilfetelefons „Gewalt an Männern“ sind aufgedruckt; ein QR-Code und ein Link leiten zu den Informationen des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt im Rhein-Sieg-Kreis weiter. 

In Wachtberg nahm wie schon im letzten Jahr die Bäckerei Panzer an der gemeinsamen Aktion der Bäckerinnung der Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg, des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt im Rhein-Sieg-Kreis und der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten teil. 2.000 Tüten werden in Niederbachem seit dem 25. November über den Ladentisch gehen. Michael Panzer, der einzige Wachtberger Bäcker, der selbst noch in der Backstube steht, hat sich erneut bei der Handwerkskammer darum beworben. Warum? „Ich finde es gut, so etwas zu unterstützen“, sagt er, „es gibt genug Gewalt in der Welt, da brauchen wir nicht noch mehr.“

Doch Michael Panzer ist nicht der Einzige, der dafür sorgt, dass Wachtberg nach und nach ein bisschen orangener wird. So haben Schülerinnen und Schüler der HDG-Schule eine orangefarbene Bank gestaltet, die dank einer kreisweiten Aktion der Gleichstellungsstelle des Rhein-Sieg-Kreises seit Kurzem vor dem Berkumer Rathaus steht. Auch Godart von Wachtberg, Willi Reiches Drachenskulptur am Einkaufszentrum, setzt jedes Jahr ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen, wenn er am 25.11. in flammend orangefarbenem Licht erstrahlt.

Organisiert hat all das Wachtbergs Gleichstellungsbeauftragte Bettina Pfahl, der das Thema sehr am Herzen liegt. „Wir dürfen nicht wegsehen und müssen den Betroffenen zur Seite stehen und sie ermutigen, sich Hilfe zu holen“, erklärt sie und freut sich über die Unterstützung von Bürgermeister Swen Christian. Denn Gewalt kommt bei uns in Wachtberg nicht in die Tüte.