Mitteilung aus dem Rathaus

An der Hans-Dietrich-Genscher-Schule wird der SCHULSANITÄTSDIENST großgeschrieben!

Der Lehrer weiß schon Bescheid – wenn Bresler kommt, wird meistens einer seiner Schüler aus dem Unterricht geholt. Leise fragt er, was passiert sei, und nickt zustimmend. Lukas darf mitkommen und seine Aufgabe als Schulsanitäter wahrnehmen. Im Sanitätsraum wartet bereits Joelina aus der 9. Klasse. Auch sie unterstützt den Schulsanitätsdienst. Neben ihr befinden sich zwei Schüler der fünften Jahrgangsstufe im Raum. Die beiden wollten nach der Pause etwas zu stürmisch den Klassenraum betreten, sind zusammengestoßen und hingefallen.

Solche und ähnliche Fälle sind an der Tagesordnung. Beide Schulsanitäter, Joelina und Lukas, sind seit über einem Jahr als Sanis an der HDG-Schule tätig und haben in den vergangenen Monaten oft Ähnliches erlebt. Sie gehen routiniert mit der Situation um und kümmern sich sehr gut um die Erstversorgung. Das erkennt man sofort! In der achten Klasse wurden sie von Bresler im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts umfangreich in der Ersten Hilfe geschult und aus der Vielzahl der Kursteilnehmer für die Aufgabe ausgesucht. In einem persönlichen Gespräch werden alle potenziellen Kandidaten gefragt, ob sie sich die Aufgabe zutrauen. Gute Noten im Wahlpflichtunterricht sind nämlich nicht alles. Auch der Wille, sich jeden Schultag in jeder Pause für die Schulgemeinschaft zu engagieren und die nicht immer einfache Sanitätsaufgabe zu übernehmen, muss vorhanden sein. Das macht es nicht einfach, geeignete Kandidaten zu finden. Darüber hinaus sollten die angehenden Schulsanitäter keine Angst vor teils blutigen Verletzungen mit Hautabschürfungen oder Ähnlichem haben.

Generell sollten alle, die ein Ehrenamt übernehmen, besonders aber die Schulsanitäter, über ein hohes Maß an Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein sowie Team- und Kommunikationsfähigkeit verfügen. Auch starke Belastbarkeit, Empathie und Eigeninitiative sind von Vorteil. Neben dem Wahlpflichtunterricht werden die ausgesuchten Schulsanitäter weiter geschult und nehmen an einem Vertiefungskurs bei den Maltesern teil. In diesem Schuljahr sind drei weitere Schülerinnen und Schüler zu dem bestehenden Team dazugekommen. Katharina, Yusra und Julian, alle aus der 8. Klasse, haben den Vorbereitungskurs gut abgeschlossen und in persönlichen Gesprächen überzeugen können. Sie trauen sich zu, ihre erworbenen Grundkenntnisse in der Ersten Hilfe anzuwenden. Dazu zählen Wundversorgung, stabile Seitenlage, Verhalten bei Atemnot oder allergische Reaktionen.

Nicht zu vergessen, die vollständige Dokumentation und der Umgang mit dem anvertrauten Sanitätsmaterial, denn allein im letzten Schuljahr haben die Schulsanis circa 200 kleine und große Aufgaben übernommen!

Zum Glück sind es häufig nur Kleinigkeiten, die nach kurzer Betreuung erledigt sind. Aber es kommt auch schon mal vor, dass ein Schüler vom Krankenwagen abgeholt werden muss und die Erziehungsberechtigten nicht erreichbar sind. Dann muss der Schulsanitäter erst einmal mitkommen, bis er im Krankenhaus von den Eltern abgelöst wird. Die Eltern der versorgten Schüler werden bei Verletzungen in Kooperation mit dem Schulsekretariat von den Schulsanitätern zeitnah informiert.

Die Betreuungsaufgabe der Schulsanitäter entlastet die Lehrkräfte deutlich. Darüber hinaus fördert der Sanitätsdienst die Sozialkompetenzen und stärkt das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Schulgemeinschaft. Ein gut funktionierender Sanitätsdienst kann bei Unfällen, Verletzungen oder plötzlichen Erkrankungen vor schweren Folgen bewahren. Nicht zu unterschätzen ist zudem die Tatsache, dass der Schulsanitätsdienst als erster Schritt in eine spätere medizinische Ausbildung betrachtet werden kann. Auch Schulleiter Hendrik Heimbach und dem gesamten Lehrerkollegium ist der Schulsanitätsdienst wichtig und für die Schulgemeinschaft unabdingbar geworden.

Es bleibt zu hoffen, dass sich für die Zukunft genügend Nachfolger für diese spannende und wichtige Aufgabe finden werden.

(Hans-Dietrich-Genscher-Schule)