Frühlingserwachen im Schaugarten
Die vielen Sonnentage der vergangenen Wochen haben dafür gesorgt, dass in den naturnahen Schaugarten der Gemeinde Wachtberg hinter dem Rathaus in Berkum der Frühling eingezogen ist.
So blühen in der hohen Gehölzhecke, die den Parkplatz nach Südwesten begrenzt, Schlehe, Kübler-Weide und die Felsenkirsche (Prunus mahaleb), deren Blüten leicht nach Bittermandel duften. Aus der Zeit vor der Entstehung des Schaugartens stammen noch die attraktiven aber nicht einheimischen Frühjahrsblüher Forsythie und Ranunkelstrauch. Auch in der gemischten Hecke in der Nordostecke des Gartens zeigen sich neben verschiedenen blühenden Weiden gelbe Blütensträucher: die Strauch-Kronwicke (Coronilla emerus), ein Schmetterlingsblütler. Ein weiterer Schmetterlingsblütler öffnet seine gelben Blüten auf dem Sandhügel: der Besenginster (Cytisus scoparius), ein typisches, die volle Sonne liebendes Pioniergehölz.
In der Kräuterspirale sorgt der blau blühende Rosmarin bereits seit März für Farbe und auf der Sitzbank die zu den Hahnenfußgewächsen gehörende Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris). Sie ist im frischen Zustand, wie viele weitere Hahnenfußgewächse, in allen Teilen durch Protoanemonin stark giftig und kann neben lokalen Reizungen der Schleimhäute zu Kreislauf- und Atemlähmungen führen. Da sich die Griffel der Küchenschelle nach der Blütezeit stark verlängern, bietet sie mit ihren fedrigen, lang geschnäbelten Früchten auch zur Fruchtreife noch einen attraktiven Anblick.
Die Kornelkirsche (Cornus mas) hat bereits Früchte angesetzt. Sie blüht im Februar und März und ist zu dieser Zeit mit ihren grüngelben doldenförmigen Blüten eine auffällige Erscheinung. Auf Grund dieser frühen Blütezeit und der Blütenfarbe stellt sie eine schöne und vor allem einheimische Alternative zur Forsythie dar. Die roten, säuerlichen Steinfrüchte der Kornelkirsche sind essbar und können zu Marmeladen und Gelees verarbeitet werden. Auch bei Vögeln sind sie beliebt, die so zur Verbreitung der Pflanze beitragen.
In den Beeten sorgen Frühlings-Platterbse, Lungenkraut und Zypressen-Wolfsmilch, sowie die eingewanderten Wildkräuter Gundermann, Gefleckte und Rote Taubnessel für die ersten Farbtupfer und einen gedeckten Tisch für Insekten aller Art.
Pläne und Listen der im Schaugarten angepflanzten Wildstauden und Gehölze sind in der vom Agenda-Arbeitskreis „Naturnahe Gärten in Wachtberg“ herausgegebenen Broschüre enthalten. Sie ist im Bürgerbüro sowie bei der Umweltbeauftragten im Rathaus, Frau Vogel (Tel.: 0228/9544-153), erhältlich.