Manege frei… für den 6. Wachtberger Kinder- und Jugend-Kulturtag

"Hörst Du die Regenwürmer husten“ fragten die Erzieherinnen des Familienzentrums „Drachenfelser Ländchen“ aus Villip. Die kleinen Gäste mussten dank verbundener Augen alle Sinne schärfen, um auf den Stationen des Hände- und Fuß-Parcours Untergründe wie Steine, Sand, Erde und am Ende erfrischendes Wasser zu ertasten. Hustende Regenwürmer haben sie dennoch nicht gefunden.
Dankbares „Wuff und Miau“ tönt sicherlich bald aus dem Tierheim Remagen. Nina Hartzheim hatte zusammen mit ihren Eltern den Garten geplündert und bot Bambus in Strohsäcken und selbst kreierte Dekoration mit Lavendel zum Verkauf an und war am Ende des Tages stolz, den Tieren des Tierheims in Remagen helfen zu können.
Fehlen durften in diesem Jahr natürlich auch nicht die Töpferkids, die ihre Fantasie in der Töpferwerkstatt von Renate Zgaga kreativ ausleben können. Ihre ausgefallenen Werke fanden dankbare Abnehmer.
Man kombiniere alte Bilderrahmen mit Werken junger Künstler und schon entstehen neue Kunstwerke und geben den alten Rahmen wieder eine wunderschöne neue Bedeutung, wie die Kinder der Kita „Die Fabelkinder“ aus Adendorf bewiesen.
Alle Hände voll zu tun hatten die Wachtberger Jugendfachkräfte Frank Fongern, Esther Küpper, Claudia Schmidt und Svenja Schnober mit ihrer Graffiti-Aktion. Die Kids standen Schlange, um auf Leinwänden mit Schablonen, Klebebändern und Spraydosen farbenfrohe Graffiti sprühen zu können. Solche und andere interessante Aktionen für Jugendliche bieten die Jugendkräfte übrigens auch in den Wachtberger Jugendeinrichtungen an. Infos hierzu gibt’s unter www.jugend-wachtberg.de .
So viel Action macht hungrig und durstig
Der Förderverein des Familienzentrums St. Marien Wachtberg verwöhnte Jung und Alt mit köstlichen Kuchen und leckeren Suppen mit Würstchen.
Bei Dipl.-Oecotrophlogin Hilde Philippi gab’s leckere und vor allem gesunde, zuckerfreie Erdbeer- und Bananen-Milchshakes. Kinder und auch Eltern staunten nicht schlecht, wie viele Stücke Würfelzucker in vielen Lebensmitteln stecken, alleine 40 Stück z.B. in einer Flasche Cola.
Auf der Bühne ging’s rund
Bürgermeisterin Renate Offergeld und Gastgeberin Dorothee Hochgürtel eröffneten den 6. Wachtberger Kinder- und Jugend-Kulturtag begleitet von den Klängen der jungen Streicherinnen des Vororchesters zum Wachtberger Jugendorchester unter Leitung von Regula Sager-Yamamoto.
Und dann ging’s Schlag auf Schlag:
Mattes von der Kita „Die Glühwürmchen“ aus Niederbachem kündigte mit fester Stimme den Hexentanz der kleinen Niederbachemer Hexen in ihren fantasievollen Kostümen zu dem Lied „Heute ist Walpurgisnacht“ an.
Auch auf der Bühne ging’s tierisch zu. „Ihr kennt den Grüffelo nicht“, fragten keck die kleinen Mäuse der Kita „Die kleinen Strolche“ aus Oberbachem? Aber alle Schlangen, Füchse, Eulen und andere Waldbewohner wollten den Grüffelo gesehen haben, oder doch nicht? “Ist er denn überhaupt zu sehen??“
Elemente aus der Schöpfungsgeschichte zeigten die Kinder des Familienzentrums St. Marien Wachtberg, tanzten „eine perfekte Welle“ und tauchten die Bühne mit bunten Tüchern nach dem Lied „Vielen Dank für die Blumen“ in ein Farbenmeer.
„Hereinspaziert, meine Damen und Herren,“ in die farbenfrohe Zirkuswelt der Kita „Maulwurfshügel“ Werthhoven. Da zähmten Dompteure wilde Löwen, tanzten Feen auf dem imaginären Seil und bewiesen Akrobaten eindrucksvoll ihr Können. Höhepunkt war der Auftritt des “stärksten Mannes der Welt“, Laurin Ulbricht, der mühelos die „tonnenschwere“ Gewichtstange in die Luft stemmte. Als Zugabe gab’s den Brings‘ Karnevalsschlager „Polka, Polka, Polka“, den die Kids tagtäglich mit „nie enden wollender Begeisterung“ singen, wie Erzieherin Kim Kiupel verriet.
Nach dem Motto „Tanzen macht Spaß“ hatte Patricia von Düsterlho-Bauß Tanzmäuse und Bienchen aus ihrem Ballettstudio mitgebracht, die das Publikum mit ihren Tänzen ebenso begeisterten wie die jugendlichen Hip-Hop-Tänzerinnen.
Zum Abschluss des 6. Kinder- und Jugend-Kulturtages war die Scheune der Hochgürtels von vielstimmigem Gesang erfüllt. Die „Chor-Kids im Ländchen“ unter Leitung von Daniela Bügler luden die Gäste zum Mitsingen ein. Fröhliche Lieder wie „Das Wandern ist des Müllers Lust“ oder „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ summten und pfiffen die Gäste gut gelaunt mit. „Der Winter ist vorbei“ sangen junge Solisten in verschiedenen Sprachen, begleitet von Trommeln und Blockflöte.
Mit Beethovens‘ „Ode an die Freude“, gesungen von den „Chor-Kids im Ländchen“ zusammen mit dem begeisterten Publikum, endete ein wundervoller, ereignisreicher Kinder- und Jugend-Kulturtag.
Ein ganz besonderer Dank gilt Familie Hochgürtel, die – so Dorothee Hochgürtel – ihre Scheune sehr gerne zur Verfügung gestellt hat, weil „hier alles Sachen geboten werden, die diese Scheune neu beleben“.
Alle freuen sich schon aufs nächste Jahr, so auch eine Familie aus Osnabrück, die gerade in Königswinter Urlaub macht und von dem Kinder- und Jugend-Kulturtag gehörte hatte. „Wir kommen auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder!“