Tierisch künstlerisch in Rosenbergs Kulturgarten

Alfred Schneider, Vorsitzender des Fördervereins Kunst und Kultur in Wachtberg, eröffnete die Ausstellung. Ganz anders als noch im verregneten Vorjahr, zeigte sich Petrus dieses Mal gutgelaunt und beglückte Aussteller und Gäste mit strahlendem Sonnenschein. Wieder bot sich dem Besucher ein einladendes Bild von weißen Pavillons im Garten, in denen es Kunst in vielfältiger Form zu entdecken galt.
Von Bienen, Schildkröten und Pferden
Gastgeberin Gudrun Rosenberg hatte ihre Tonplastiken wie gewohnt im Garten verteilt. Besonders um den Teich gruppierten sich wieder zahlreiche Exponate. Besonders schön anzusehen waren die beiden mit „Frau Königin und ihr Bodyguard“ betitelten Skulpturen, die übergroße Bienen darstellen.
Auch Tonskulpturen von Anne-Rose Kontetzki fanden sich überall im Garten.
Gouachen von Schildkröten, in unterschiedlichen Farbvarianten auf strukturiertem gekalkten Karton, und von blaufüßigen Tölpeln stellte Hans-Jürgen Döring vor – neueste Arbeiten in Erinnerung an eine Reise auf die Galapagos Inseln. Als Kohle-Zeichnungen auf faserigem Papier hat er zudem mehrere Galapagaois, so werden die Bewohner dort genannt, im Porträt künstlerisch festgehalten.
Kirsten Arians hatte sich neben ihren gewohnten schönen Tierporträts von Pferden und Hunden mit ihren Pastellkreiden noch einem ganz anderen Thema gewidmet … den Erdbeerpflückern.
Auf Porzellan, gezeichnet und radiert
Neu dabei im Rosenberg-Garten waren in diesem Jahr Heidrun Audi, Christa von Düsterlho, Gesa Hille und Gabriele von Winterfeld mit Porzellanmalerei. Seit 25 Jahren schon gebe es die Gruppe, erzählte von Düsterlho. Bei ihren regelmäßigen Treffen bemalen sie Teller, Tassen, Becher und vieles andere mehr mit Blumen, Landschaften und sogar lokal Bekanntem, besonders gerne auch mit Kinder-Motiven. Für die Präsentation einer Auswahl ihrer Arbeiten hatten sie im Gewächshäuschen unter dem Namen „Leicht zerbrechlich“ Platz genommen. Bei einem Teil der zu verkaufenden Arbeiten war der Erlös für den Verein „Medikamentenhilfe für die III. Welt“ bestimmt.
Enno Frandsen stellte ausgesuchte Aquarelle und Zeichnungen aus, darunter die markante Zeichnung eines Grenzpfahles, den er in Flandern entdeckt hat. Detailgenau hat er diesen groben, einsam in einer Wiese stehenden Holzpfahl, ein Relikt vergangener Zeiten, festgehalten.
Neben seinen bekannt schönen Aquarellen toskanischer Landschaften zeigte Jochen Müller in diesem Jahr einige kleinere Radierungen in unterschiedlichen Farbnuancen, wie „Octopus“ und „Herbst“ in jeweils vier verschiedenen Farbdrucken.
Farbenspiel – gemalt und aufgefädelt
Acrylbilder und Aquarelle, abstrakt oder als Landschaftsmalerei, Hildegard Auen-Kühlwetter zeigte eine neuerliche Auswahl ihrer Arbeiten in den für sie so typischen, warmen Farbtönen.
Experimente mit Farben liebt dagegen Ortrun Lohse-Schlössler. In ihrem Bild „Mein Spiekeroog“ hat sie, „gegen alle Regeln des goldenen Schnittes“, wie sie schmunzelt einräumt, das Blatt in eine gleichgroße obere und untere Hälfte geteilt und diese großflächig mit blauer und türkiser Farbe gefüllt. Einzig auf der horizontalen Schnittlinie blitzen kleine Farbspritzer aller Couleur hervor.
Fantasievoll und bunt geht es auch im Nachbarzelt bei Ulrike Brücken zu. Sie fertigt Schmuck aus kleinen Perlen in allen erdenklichen Formen und Mustern und beweist damit immer wieder aufs Neue ihre Kreativität … und große Geduld. Lustiges gar gibt es da zu entdecken, wie die kleinen roten Perlen, die die Form von Chili-Schoten haben.
Nachdenkliches und Unterhaltendes
Heiner Pilger, der wie gewohnt auch seine Aquarell-Zeichnungen und -Postkarten mit regionalen Motiven ausstellte, überraschte mit vier Acryl-Bildern, die er „Kosmos“ betitelt hat. Darin hat er die Erde als großes Ganzes, als den einen Planeten, ungeachtet der einzelnen Länder und Kontinente, zum Thema gemacht.
In Rosenbergs Kulturgarten kommt auch die Unterhaltung nicht zu kurz. Am Samstag machten, unter der Leitung von Regina Krull am Keyboard, „the beggars“ mit Sängerin Jennifer Peterson und Daniel Schmitz an der Gitarre sowie am Bass Musik; Kabarettist Andreas Velden amüsierte mit kritisch-witzigen Gedanken zur geplanten Gimmersdorfer Umgehungsstraße. Sonntags stand ein Auftritt von Mitgliedern der Studiobühne Wachtberg auf dem Programm sowie Klaviermusik von und mit Thomas Lennartz.