Zweitstimmen aus dem Publikum - Fröhliches Singen mit dem Ensemble Gisela Knebel

So geschehen beim Offenen Singen, zu dem das Ensemble Gisela Knebel im Rahmen der diesjährigen Wachtberger Kulturwochen in den Limbachsaal in Berkum eingeladen hatte. Volkstümliche Tänze und Volkslieder standen auf dem Programm – Mitsingen erwünscht.
Nicht erst über die sich im Laufe des Nachmittags herauskristallisierende gesangliche Begabung ihrer Gäste konnte sich Ensemble-Leiterin Gisela Knebel freuen, bereits zu Beginn der Veranstaltung hatte sich ein Strahlen um deren Mundwinkel gelegt angesichts der großen Schar Gäste, darunter auch Bürgermeisterin Renate Offergeld. Und die Zuhörer waren gut gerüstet, dank ausgeteilter Liedtexte konnten alle sangesfreudig mit einstimmen und das Musikensemble stimmlich begleiten.
Jung und alt gemeinsam
Gisela Knebel spielte wieder auf der Gitarre und führte den Gesang an, Jeannine Gemein brillierte gewohnt souverän auf der Sopran-, Alt-, Tenor- und der Bassblockflöte, und Aloysia Schwäbig-Heuser ließ erneut die Akkordzither erklingen.
Das Ensemble wäre nicht das, was es ist, ohne seine jungen Nachwuchsspieler. Durch mehrere Auftritte bereits bekannt, war auch die inzwischen fast dreizehnjährige Anni Fritsche mit der Sopran- und Altblockflöte wieder mit von der Partie.
Neu im Ensemble waren dieses Mal der erst elfjährige David Zöll auf der Sopranblockflöte sowie an der Gitarre Milena Grzesik.
Liebes- und Wanderlieder
Jeannine Gemein führte gewohnt locker durchs Programm. In unterschiedlicher Besetzung, mal das komplette Ensemble, mal im wechselnden Zusammenspiel der verschiedenen Instrumente, ließ die Gruppe, jeweils im Intermezzo mit rein instrumentalen Tanzstücken, beliebte deutsche Volksweisen erklingen.
Liebeslieder machten den Anfang wie „Es steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal“ und das Lorelei-Lied „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“.
Letzteres, nach einem Text von Heinrich Heine, wusste Gemein zu berichten, sei eigentlich als Kunstlied gedacht gewesen, wäre dann aber eines der beliebtesten Volkslieder geworden.
Eine ähnliche Entwicklung, so Gemein, hätte auch das auf einen Text von J. W. Goethe basierende Lied „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ genommen, deren ursprüngliche Vertonung von Franz Schubert zu schwierig gewesen wäre, das aber in einer einfacheren Fassung später zu einem großen Volkslied geworden sei.
Und dann kam es, das Lied „Horch, was kommt von draußen rein“, und da waren sie deutlich zu hören beim „Hollali, hollaho!“, die Zweitstimmen einiger Frauen aus dem Publikum. Die Freude besagter Sängerinnen an diesem Volkslied war derart groß, dass Knebel noch zwei weitere, nicht auf dem Begleitzettel aufgeführte Strophen mit ihnen anstimmte.
Den zweiten Teil des Lieder-Nachmittages füllten Wanderlieder wie „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ und „Am Brunnen vor dem Tore“. Und hier erweiterten schließlich auch einige männliche Zuhörer mit ihren Drittstimmen noch das Gesangsvolumen.
Guten Abend, gut’ Nacht
Mit bekannten Abendliedern wie „Der Mond ist aufgegangen“ nach einem Text von Matthias Claudius und Johannes Brahms „Guten Abend, gut’ Nacht“ endete diese Mitsing-Veranstaltung.
„Ihr habt wunderschön gesungen, so, wie Volkslieder sein müssen!“ freute sich Knebel über die rege Beteiligung des Publikums. Das dankte dem Ensemble mit lang anhaltendem Applaus für diesen fröhlichen Nachmittag.