Gemeinde Wachtberg

Mehlemer Bach bekommt neues Bett - Gewässersanierung und Renaturierung in Oberbachem

Hochwasserschutz: Durch die Verlegung des Bachbettes ist ein Retentionsraum entstanden. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm) Wachtberg-Oberbachem (mm) – In Oberbachem, genauer gesagt in Kürrighoven auf der Höhe des Werthhovener Weges, hat der Mehlemer Bach ein neues Bett erhalten. Im Zuge weiterer Hochwasserschutzmaßnahmen hat die Gemeinde Wachtberg den Verlauf des Baches an dieser Stelle verlegt und zusätzlich Retentionsraum geschaffen.

Beim Hochwasserereignis im Juli 2010 war es hier zu starken Böschungsabbrüchen gekommen, weitere ergaben sich durch das Starkregenereignis im Juni 2013. Da in unmittelbarer Nähe Wohnbebauung an das Gewässer grenzt, veranlasste die Gemeinde Wachtberg seinerzeit Sofortmaßnahmen, um die vorhandenen, stark abgegangenen Böschungen zu sichern. Um die Gewässerstruktur des Baches im Allgemeinen zu verbessern und zur Beseitigung der Hochwasserschäden hat die Gemeinde Wachtberg mit dem Erftstadter Ingenieurbüro Franz Fischer GmbH eine Planung erstellt, auf deren Grundlage die Maßnahme jetzt durchgeführt wurde.

Hochwasserschutz: Mit schwerem Gerät im Einsatz - rund 3500 Kubikmeter Erde wurden für die Umleitung des Mehlemer Baches in Oberbachem bewegt. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)
Bachbett verlegt und Retentionsraum geschaffen

Zur Gefährdungsminimierung der Bebauungen und gleichzeitigen Schaffung von Retentionsflächen ist zunächst der Verlauf des Baches verlegt worden. Die für die Bachverlegung bzw. Bachsanierung erforderlichen Wiesengrundstücke konnte die Gemeinde Wachtberg erwerben. Mit den Arbeiten wurde die bundesweit tätige und auf Wasserbau spezialisierte Firma Böwingloh & Helfbernd GmbH aus Verl beauftragt.


Durch die jetzt entstandenen Aufweitungsbereiche konnten die Böschungen abgeflacht werden, was die Standsicherheit zusätzlich verbessert. Auf der linken Uferseite sind die Abhänge so weit wie möglich abgeflacht und die abgebrochenen Böschungsbereiche wieder aufgebaut worden. Neues Bodenmaterial wurde mit noch bestehendem Boden erdbautechnisch verzahnt, damit ein in sich standfester Untergrund entsteht.

Zudem sind weitere Sicherungsarbeiten an der Gewässersohle und an den Uferböschungen durchgeführt worden. An besonders gefährdeten Stellen wurden Steinwalzen eingebaut; weitere Sicherungen erfolgten in der Sohle durch Konstruktionen aus Totholz. Ansonsten soll die Befestigung des Gewässers auf ein Minimum beschränkt bleiben, um dem natürlichen Gewässerleitbild auch im vorhandenen urbanen Raum nahe zu kommen. Die Maßnahme ist beinahe abgeschlossen, einzig Resterdarbeiten und die Bepflanzung stehen noch aus.

Fördergelder decken Großteil der Kosten
Die Kosten für das „neue Bett“ des Mehlemer Baches in Oberbachem sind laut Volker Strehl von den Gemeindewerken Wachtberg AöR mit rund 230.000 Euro veranschlagt. Der Wachtberger Gemeindehaushalt wird aber nur mit knapp 65.000 Euro belastet, der Rest der Maßnahme kann mit Fördergeldern des Landes NRW beglichen werden.