Gemeinde Wachtberg

Mehr Ausweichfläche für den Mehlemer Bach

Hochwasserschutz: Mit speziellen Schreitbaggern hebt die Firma Klein die Retentionsfläche aus. (Foto: GW) Wachtberg-Niederbachem - Seit letzter Woche sind die Bagger der Firma Klein, einer Fachfirma für Wasserbau, im Einsatz. In Niederbachem wird zur Verbesserung des Hochwasserschutzes unterhalb der Straße „In der Held“ ein weiterer, sogenannter Retentionsraum für den Mehlemer Bach geschaffen.

Die Maßnahme dient der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, so Wachtbergs Beigeordneter Jörg Ostermann. Hierzu wird im Bereich eines ehemaligen Kinderspielplatzes das Gewässer aufgeweitet, das heißt, die Bachböschung wird abgeflacht und die dort angrenzende Grünfläche so ausgebaggert und angelegt, dass eine zusätzliche Ausweichfläche entsteht. Bei höherem Wasserstand des Baches bietet diese Platz für circa 1000 Kubikmeter Wasser. Sehr anschaulich könne man hier sehen, so Ostermann, wie eine Retentionsfläche entstehe. Der Kinderspielplatz, der ursprünglich einmal dort stand, war nach dem Unwetter 2010 stark beschädigt gewesen. Einfach weggefallen, beruhigt der Beigordnete, ist der Platz aber nicht. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein schön angelegter, neuerer Spielplatz.

Hochwasserschutz: Schreitbagger sind mit ihren vier Armen für Arbeiten im Gelände besonders geeignet. (Foto: GW)
Mit zwei Schreitbaggern ist die Firma Klein zugange. Mit vier Armen sind die Fahrzeuge nicht nur äußerst flexibel, sondern auch besonders gut für Arbeiten im Gelände geeignet, erklärt Firmenchef Christian Klein. Bis Ende Oktober soll die Maßnahme abgeschlossen sein.

Besondere Bedeutung kommt einer naturnahen Gestaltung bei. „Das Gewässer soll sich hier entwickeln können“, betont Volker Strehl, Vorstand der Gemeindewerke Wachtberg AöR.

Hochwasserschutz: Dort, wo sie stehen, wird sich in Kürze eine Retentionsfläche für den Mehlemer Bach befinden, freuen sich (v.l.n.r.) Volker Strehl, Sebastian Wortha, Christian Klein und Jörg Ostermann. (Foto: GW)Auf der ausgekofferten Fläche werde später Rasen ausgesät. Auch nicht alle jetzt dort stehenden Bäume müssen der Maßnahme weichen, einige werden erhalten bleiben, andere neu gepflanzt. Die Bachböschung werde fachgerecht mit Wasserbausteinen abgesichert, erklärt AöR-Mitarbeiter Sebastian Wortha.

Die Kosten belaufen sich auf 25.000 bis 28.000 Euro, das Land NRW fördert die Maßnahme zu 80 Prozent. Bereits 2010, nach dem verheerenden Starkregen, angestoßen, kann mit der Bewilligung der Förderung im August dieses Jahres diese weitere Retentionsfläche jetzt geschaffen werden, freut sich Ostermann.

Insgesamt sind bisher mehrere Hochwasserschutzmaßnahmen, verteilt auf größere Strecken des Mehlemer Baches, erfolgt. Neben zahlreichen Böschungssicherungen, die auch mit Aufweitungen verbunden wurden, sind besonders im Bereich der „Bruchbachstraße“ und der „Alten Konrad-Adenauer-Straße“ weitere Retentionsflächen entstanden. Kurz vor der Ausführung stehen ebensolche Arbeiten im Bereich einer privaten Brücke an der „Mehlemer Straße“ bis zur Bonner Stadtgrenze. (GW)