Märchen vom Drachentöter mit Blick auf den Drachenfels

Als Märchenerzählerin hatte das Paar Gabriele von Camen gewinnen können. Überzeugt von „Menschen brauchen Märchen“, was diese nicht nur auf ihrer ebenso lautenden Website publiziert sondern auch in zahlreichen Veranstaltungen kund tut, hatte Camen sich bei der Auswahl der Geschichten für diese Märchenstunde vom Blick, den man aus dem Garten auf den Drachenfels hat, inspirieren lassen.
Aufmerksam, bequem auf Bänken oder auf Kissen auf dem Rasen sitzend, lauschten die zahlreichen Gäste neugierig Camens Stimme. Dabei wurde die Erzählerin musikalisch von Irmela Nolte mit Improvisationen auf der Querflöte begleitet, was die Spannung einzelner Passagen noch erhöhte.
Gefährliche Drachen und böse Hexen,
holde Jungfrauen und edle Retter
Was hätte mit einem derartigen Fernblick vor Augen als Einstieg besser gepasst als die Erzählung von einem Drachentöter. Klug und mithilfe dreier Hunde, die über Zauberkräfte verfügen, gelingt es einem jungen Mann zwar den Drachen zu töten und das Herz der Prinzessin zu gewinnen, jedoch dauert es noch einige Zeit und etliche Verwicklungen, bis die beiden auch zueinander kommen.
Um ein geheimnisvolles Schloss ging es im zweiten Märchen. Zu Vögeln verwandelte darin eine böse Hexe alle hübschen Jungfrauen der Umgebung und hielt sie in ihrem Schloss gefangen. Wie Juringel seine geliebte Jurinde unter den vielen Vögeln wieder findet und es ihm gelingt, sie zu befreien, das trug Camen mit abwechslungsreicher Stimme vor – perfekt untermalt und die Vogelstimmen imitierend von Nolte.
Auch im letzten, keltischen Feen-Märchen ging es um Verwandlung und eine glückliche Rettung.
Dann hieß es auch schon wieder „es war einmal“ … zum Abschied. Die Sonne senkte sich bereits und tauchte alles in warmes Licht. Ein letzter Blick aufs Siebengebirge, den Drachenfels – ja, Menschen brauchen Märchen. (GW)