Für alle Sinne etwas - DrehArtKemp

Ist es die Sympathie für das charmante Gastgeberpaar oder das Ambiente der bezaubernden Hofanlage, oder sind es die zahlreichen ausstellenden Künstler, die den Reiz dieser Veranstaltung ausmachen? Sicher ist es dies alles zusammen.
So ließ es sich Bürgermeister Theo Hüffel auch nicht nehmen, die DrehArtKemp wieder persönlich offiziell zu eröffnen.
„Wachtberger machen Kunst für Wachtberger“, brachte er die wachsende, auch überregional zunehmende Begeisterung für die Wachtberger Kulturwochen auf den Punkt. Die Vielfalt dessen, was Wachtberg kulturell zu bieten habe, sei einfach beeindruckend.
Eine interessante Mischung war es auch, die Kemps in punkto teilnehmende Künstler dieses Mal getroffen hatten. Da gab es Kunst und Kunsthandwerk in vielfältiger Form, dazu Musik und auch Lukullisches wurde den Gästen geboten.
Für alle Sinne etwas
Sehen und anfassen:
Gastgeber Josef Kemp hatte seine Drechselwerkstatt geöffnet und zeigte seine unvergleichlich schönen Holzarbeiten. Auch wer Kemps Schalen und Gefäße bereits zu kennen glaubte, wurde aufs Neue überrascht. Die Art und Weise, wie Kemp auch scheinbar nicht mehr zu verwendendes Holz in kunstvolle Gegenstände und Skulpturen verwandelt und dabei Risse oder Spuren eines Befalls so integriert, dass gerade dies dann den besonderen Reiz des Objektes ausmacht, ist immer wieder verblüffend.
Regina Menzen zeigte Mosaikarbeiten mit Glas- und Spiegel-Einlagen, besonders schön ein Wandteller, auf dem sie aus den Scherben eines zerbrochenen marokkanischen Tellers Blütenblätter gestaltet hatte … so war das Reisesouvenir nicht ganz verloren.
Glitzernd und eine Pracht für die Augen, zumindest der weiblichen Gäste, waren auch die Schmuckstücke drei weiterer Ausstellerinnen.
Während Liane Dummer Ketten, Armbänder, Ringe und Ohrringe aus kleinen bunten Glasperlen kreiert und mit der Farbigkeit der Stücke begeisterte, zeigte die Goldschmiedin Barbara Kickelbick Schmuck in modernem Design, zum Beispiel Anhänger in Gold und Silber mit interessantem Pünktcheneffekt, Variationen um Granulation, oder die Verarbeitung von Edelsteinen, je größer und je weniger drumherum um so besser, beschrieb die Künstlerin ihre derzeitige Vorliebe.
Jessica Buschke, ebenfalls Goldschmiedin, war dagegen anscheinend in einer ganz anderen Schaffensphase; sie zeigte u. a. Ketten, Armbänder und Ohrringe mit kleinen Süßwasserperlen, in ihrer Zurückhaltung bezaubernd anzusehen und vielseitig einsetzbar.
Sehen und träumen:
Nicht be- sondern verzaubern taten die großformatigen Fotos von Heinz Contzen, die dieser während einer Trekking-Tour durch die Canyons der USA aufgenommen hatte. Wer kam da nicht ins Träumen … da leuchteten schroffe Felswände in warmen Rottönen, Steinformationen wirkten in violettem Licht wie kunstvoll drapierte Skulpturen und die Weite gab dem Auge und den Gedanken Raum.
Auch Mechtild Fiebig zeigte reales Leben, jedoch mehr oder weniger abstrahiert, gemalt und auf Leinwand. Aber auch sie gab in ihren Bildern den Gedanken des Betrachters Raum, wie in der Abbildung einer Häuserzeile, bei der sie die Optik alter Granitsteinhäuser am Meer und das diffuse Licht dort besonders gereizt habe, erläuterte Fiebig die ganz eigene Stimmung dieses Bildes.
Sehen und riechen:
Eine Augenweide waren auch die floristischen Arbeiten von Monique Lebahn. Im Garten hübsch anzusehen – und zu riechen – präsentierte sie Gebinde aus Sommerblumen, zum Teil in mehreren kleinen Gefäßen zusammen arrangiert. „So kommen die vielen Blumen, die jetzt blühen, alle gut zur Geltung“, schwärmte die Floristin. Hübsch anzusehen, vor allem aber gut zu riechen waren die handgemachten Seifen von Maria Jüde. Wieder hatte sie verschiedene Kräuter und Blumen zur Herstellung ihrer Seifen verwendet, dieses Mal neu dabei Aprikosen-Mandel- und Holunderblütenseife.
Sehen und schmecken:
Chutneys und herzhafte Marmeladen von Shepard’s Green verwöhnten schließlich den Gaumen. In überraschenden Kombinationen offerierten Sabine Green und Marion Schäfer den Gästen interessante Geschmackserlebnisse. Sabine Werth vom „Villiper Weinlä(n)dchen“ bot die passenden Getränke dazu an.
Sehen und hören:
Hi-Fi-Technik vom Feinsten stellte Jürgen Fuchs vor. Die von ihm vorgeführten Schallplattenspieler ließen die Herzen so mancher Hi-Fi-Fans höher schlagen.
Live-Musik ganz bodenständiger Natur bot die Jazzformation „Vintage“ mit Erwin Ruckes (Piano), Christian Kussmann (Bass), Claus Schulte (Schlagzeug), Hans-Georg Rehse (Gitarre) sowie special guest Jürgen Dietz (Saxophon). Zur Vernissage am Freitagabend spielten die Musiker Hits aus Pop und Jazz und begeisterten damit die Zuhörer.
Mit dem Villiper Duo „Vis-à-vis“ stand am darauf folgenden Sonntag ein weiteres musikalisches Intermezzo auf dem Programm. Zum Ausklang der DrehArtKemp sorgten Conny Hartmann und Silvia Korth mit Rock-Pop-Oldies nochmals für eine Extraportion guter Laune unter den Gästen. (GW)