That’s life – that’s real – that’s mine

In kleinem, privat anmutenden Kreis stellte Kempf alias Jörg Wiegel seine stimmliche Bandbreite unter Beweis. Ob Schlager, Pop oder Rock … man glaubte, die Originalinterpreten zu hören. Mit Inbrunst gab der Alleinunterhalter, nur technisch unterstützt durch seine Partnerin, die die Begleitmusik steuerte, einen Hit nach dem anderen zum Besten. Ob Herbert Grönemeyers „Kinder an die Macht“, „Stark“ von „Ich und ich“ oder „Wieder hier“ von Marius Müller-Westernhagen, Kempf traf mühelos die jeweilige stimmliche und körperliche Performance der Stars.
Zwischen den Stücken gab er persönliche Lebens- und Sichtweisen preis. In dem selbst verfassten Gedicht „Der Fluss und das menschliche Leben“ befasste er sich mit Wasser und dessen stetem Fließen, betrachtete parallel dazu aber auch das Leben und den Menschen unter dem Aspekt des „im Fluss sein“, wobei er zu der Erkenntnis kam, dass schließlich alles seine Zeit brauche – besonders ein Individuum, wie es der Mensch ist.
Um menschliches Miteinander und die Liebe im Besonderen ging es dann auch in vielen seiner ausgewählten Songs. „Ich lieb’ Dich“ von Pur schmetterte er leidenschaftlich ins Mikrofon, ebenso „Für mich soll’s rote Rosen regnen“, das Lied, mit dem Hildegard Knef brillierte, und „Lady in Red“ von Chris de Burgh. Das Publikum hörte ihm gerne und noch lange zu. Am Schluss gab es herzlichen Applaus fürs „Traumzauberboot“. (GW)