Lotus und Holunder – lichtgefüllte Schalen und uralter Adel

Die aus den Vorjahren sehr beliebte Veranstaltung des Niederbachemer Künstlerpaares fand dieses Mal in den Räumen des kommunalen Familienzentrums in Villip statt.
Heinz Contzen, vielen durch seine Lichtbildvorträge inzwischen gut bekannt, begeisterte wieder mit einer Fülle an Blumen- und Landschaftsfotografien.
Ausgewählt hatte diese seine durch ihre Lesungen bekannte Ehefrau Ursula Contzen … und passend dazu Lyrik und sogenannte Haikus, japanische Kurzgedichte, verfasst.
Musikalisch begleitet wurde der Bild-und-Wort-Vortrag von der ebenfalls in Niederbachem lebenden Musikerin Cordelia Loosen-Sarr. Auf Altquerflöte, Sopranino sowie auf asiatischen und japanischen Bambusflöten untermalte sie mit meditativen Improvisationen, Jazz-Blues oder Klassik die lyrische Diaschau.
Lotusblüten und Löwenzahn
Derart optisch und akustisch eingefangen, erlebten die Besucher einen beschaulichen Abend mit beeindruckenden Blumen- und Landschaftsbildern, die die drei Akteure im Zusammenspiel gekonnt zu besinnlichen Stimmungsbildern erweckten. Da wurden Lotusblüten zu mit Licht gefüllten Schalen und Rosen zu Majestäten in Seidenroben. Verschiedene Assoziationen kamen auf, so bei Holunder zu altem Adel … „Korrekter dunkler Anzug mit Einstecktuch“ oder bei Tulpen zu Kindern … „Kinder – Knospen auch sie“. Impressionen von Bäumen zeigten blühende Mandel-, Kirsch- und Birnbäume … „die großen Brüder der Blumen“, Landschaften flimmerten im Sommerlicht … „Hochsommer – wenig wird bleiben“ und üppige Sträuße von Wiesenblumen erfreuten die Augen … „Sträuße, an denen man sich nicht satt sehen kann“.
Ein letztes Haiku zum Schluss widmete Ursula Contzen dem Löwenzahn „Nach heißen Tagen hebt sich leicht und lautlos ein fliegender Teppich“. (GW)