Kultur + Garten = Rosenberg

Offiziell eröffnet wurde die Ausstellung am Samstag von Hans Jürgen Döring, Vorsitzender des Vereins Kunst und Kultur in Wachtberg. In der besonderen Atmosphäre dieses Kulturgartens präsentierten neun Künstlerinnen und Künstler ihre neuesten Arbeiten.
Gastgeberin Gudrun Rosenberg, bekannt für ihre Plastiken, überraschte u. a. mit Sternzeichen-Skulpturen. Da gebärdete sich ein Löwe als Macho, ein Wassermann schwang seinen Dreizack, ein Widder gesellte sich neben einen Skorpion mit beachtlichem Stachel. Das Material, Ton mit Eisenbronze, gibt den interessanten Rostcharakter.
Kirsten Arians fertigt Tierporträts von Pferden, Katzen und Hunden in Pastellkreide. Wunderschöne Exemplare, alles Auftragsarbeiten und bereits in privatem Besitz, hatte sie leihweise und als Beispiele mit dabei.
Hildegard Auen-Kühlwetter zeigte Farblandschaften und abstrakte Acryl-Malereien, so genannte Seelenlandschaften. Obwohl vorwiegend in gedämpften grünen, gelben und ockerfarbenen Tönen gehalten und mit nur kleinen Farbtupfern in Rottönen, geht von ihren Bildern eine große Leuchtkraft aus.
Ulrike Brücken, die Meisterin der kleinen Perlen, hatte Indianerperlen neu im Sortiment. Aus diesen farbenfrohen, leicht perlmuttig schimmernden Perlen hatte sie Ketten gefertigt. Selbst „Perlen“ aus Stoff oder Papier hat sie zu Schmuck verarbeitet. Besonders stolz war sie aber auf ein Buch. In „Perlen & Freundschaft“ von Petra Tismer, das gerade auf der Perlenkunstmesse in Hamburg vorgestellt wurde, ist auch eines von Brückens Projekten mit den entsprechenden Anleitungen aufgeführt.
Enno Frandsen stellte Aquarell- und Kreidebilder vor. Der Schwerpunkt lag hier auf Impressionen der Küste Flanderns.
Anne-Rose Kontetzki begeisterte mit neuen Köpfen, hergestellt aus paperclay, einer Ton-Papiermischung, die die Plastik nach dem Brennen leicht und haltbar werden lässt. Besonders schön war ihre Skulptur „Das fliegende Pferd“ – ein in auffälliger Farbigkeit gestalteter Akrobat, der auf seinem Pferd durch die Lüfte zu reiten scheint.
Ortrun Lohse hatte ihre überwiegend monochromen Arbeiten (in nur einer Farbrichtung) teilweise aufgepeppt … mit Buchstabennudeln, was einen interessanten Effekt ergab und nicht zuletzt zum Suchen nach Wörtern in dem Buchstabenmix verleitete. Einige waren dann auch in den Bildern verborgen, die sinnigerweise „Wortschwall“ und „Smalltalk“ betitelt waren.
Jochen Müller stellte seinen Aquarellen, auf denen er in düsteren Farben, aber durchaus reizvoll die Stimmung von Moorlandschaften eingefangen hatte, äußerst farbenfrohe Urlaubsimpressionen gegenüber. „Strand“, „Frutti di Mare“ und „Fischmarkt in Palermo“ waren Farbe und Leuchtkraft pur.
Heiner Pilger zeigte neben seinen bekannten Aquarellen mit Wachtberg-Motiven erstmals auch Acrylbilder, u. a. ein Blick auf die Burg Olbrück in Rot- und Orangetönen, aber auch Experimentelles wie Muster- und Farbmix.
Rahmenprogramm:
Wie immer gab’s auch wieder ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.
Samstagnachmittag spielten Jürgen Dietz (Saxophon) und Thomas Kreis (Gitarre) Jazzmusik.
Der Wachtberger Partnerschaftsverein stellte zudem seine Arbeit vor und reichte französische und italienische Köstlichkeiten.
Am Sonntag gab Thomas Lennartz (Klavier) Eigenkompositionen zum Besten ...
... und die Studiobühne Wachtberg erheiterte die Gäste mit kleinen Sketchen. So beschäftigte sich die Gruppe u. a. mit dem Thema Eltern- und Betreuungsgeld … Ausweg aus der Misere schien letztlich nur ein Banküberfall zu sein. Eine Persiflage auf den medialen Kunstbetrieb und dessen selbst ernannte Kunstkenner war ebenso dabei wie eine über eine nicht ganz ernst zu nehmende, übereifrige Tupper-Ware-Verkäuferin. Wortspielereien und ein Gedicht von Otto Reuter rundeten die kurzweilige Theater-Einlage ab. Applaus war den Akteuren sicher. (GW)