Lesetheater amüsierte mit Literatur zum Ehealltag

Wenn Männer und Frauen miteinander reden
Da entwickelt das anfänglich herzliche Miteinander eines Paares während einer mehrstündigen Autofahrt zur Mutter der Frau eine ganz eigene Dynamik mit am Ende unerwartet existenzieller Bedeutung.
Und so passte dieses Stück auch perfekt in Clevers aktuelle Ausstellung „Auf ein Wort“, die sie im Rahmen der 13. Wachtberger Kulturwochen präsentierte. Mit Worten und Begrifflichkeiten spielen, das ist das besondere Faible der Niederbachemer Künstlerin.
Und ihre Fan-Gemeinde wächst … auch zu ihrem Lesetheater, zu dem sich rund zwei Dutzend Lesefreudige im Garten eingefunden hatten… und das trotz der an diesem Tag merklich abgekühlten Temperaturen.
Unter den Gästen waren auch einige Herren, was die Verteilung der „männlichen“ Leserollen sehr bereicherte.
Und so hielt Clever noch einige literarische Leckerbissen in punkto Kommunikation zwischen Mann und Frau bereit. Nicht fehlen durften natürlich einige von Loriots Szenen aus dem Ehealltag. „Feierabend“, wer kennt diesen Sketch nicht? In dem ER eigentlich nur in Ruhe in seinem Sessel sitzen möchte, SIE das aber einfach nicht verstehen will. Dass Missverständnisse zwischen IHR und IHM nicht unbedingt erst ein Phänomen heutiger Zeit sind, zeigte sich an zwei Stücken von Kurt Tucholsky. Sein „Ehestreit“ und „Ein Paar erzählt einen Witz“ sind auch heute noch ein Garant für allseitiges Schmunzeln.
Und wer nach der Lesung noch Lust auf weitere Wortspiele hatte, ging noch einmal durch Clevers Ausstellung "Auf ein Wort", amüsierte sich über deren Wort-Installationen, betrachtete die Malerei von Gitta Briegleb oder bewunderte die Metall-Objekte, die Mitausstellerin Renate Pütz beigesteuert hatte. Da fanden sich Windlichter mit fein ausgestanztem Siebengebirgspanorama, Familienstelen und Lebensbäume mit Profilen Verwandter. „Auf ein Wörtchen“ hieß dann auch passend eine Familien-Skulptur.