Vom Jüngling zur Narzisse

Außergewöhnliches Duett von Lyrik und Oboe
Die anderen, die Ursula Contzen für ihre Lyrik-Lesung im Duett mit der Oboistin Susann Scheibling im Ließemer Köllenhof darbot, waren es vielleicht weniger, aber nicht minder spannend. Im Rahmen der 13. Wachtberger Kulturwochen hatten sich die durch ihre Gedichte und Musik bekannten Künstlerinnen Ovids „Metamorphosen“ zum Thema genommen. Benjamin Brittens zu sechs der Ovid’schen Metamorphosen komponierten Stücke unterstrichen dabei diese besondere Lesung, in der es um Pan, Phaeton, Niobe, Bacchus, Narcissus und Arethusa ging.
Contzen erläuterte zuerst jeweils die Figur und seine Geschichte, Scheibling intonierte im Folgenden die zugehörige Musik von Britten und ließ so die „Verwandlung“ auch musikalisch begreifbar werden. Die einzelnen Abschnitte endeten jeweils mit einem von Contzen hierzu eigens verfasstem Gedicht - in Hexametern, als Hommage an den Dichter Ovid, der die 15 Bücher seiner Metamorphosen in diesem Versmaß geschrieben hat.
Bedächtige Stille herrschte im Publikum während der Veranstaltung. Mit Ruhe und bedachter Stimme trug Contzen fein nuanciert den lyrischen Part vor, Scheibling brillierte ein ums andere Mal mit ihrem Spiel auf der Oboe. Langanhaltender Applaus belohnte die beiden für dieses außergewöhnliche Kulturerlebnis.
Nach der Veranstaltung luden die Künstlerinnen die Gäste noch auf einen Rundtanz zu griechischer Musik in den Innenhof des Köllenhofs ein, der viele Besucher gerne nachkamen.